Ist eine Katze ein geeignetes Geschenk für Kinder?

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Deine Kinder lieben Katzen? Sie sind verrückt nach Hello Kitty und schauen für ihr Leben gerne Garfield an? Sie liegen dir in den Ohren damit, wie toll es wäre, eine kleine Katze zum Spielen zu haben. Und die Online-Anzeigenplattformen sind voll von Anzeigen mit Kätzchen, die ein neues Zuhause suchen.

Ja, vermutlich werden deine Kinder vor Freude Luftsprünge zu machen, wenn zu Weihnachten ein kleines Kätzchen mit roter Schleife unter dem Weihnachtsbaum sitzt. Also solltest du ihnen nicht einfach zum nächsten Fest eine kleine Katze statt einer Puppe schenken?

Um es kurz zu machen: NEIN.

Lass uns das ganze Thema mal ein wenig genauer durchleuchten.

Welche Vorteile hat es für Kinder, mit Katzen aufzuwachsen?

Ja, als Kind mit einer Katze zusammenzuleben, ist wirklich toll. Katzen sind immer für deine Kinder da und eignen sich hervorragend zum Schmusen und Spielen. Wenn eine Katze ein Kind in ihr Herz geschlossen hat, wird sie es bedingungslos lieben. Wenn deine Kinder nach einem langen, anstrengenden Tag nach Hause kommen, ist die kleine Fellnase einfach da und freut sich über ihre Anwesenheit. Endlich Zeit zu kuscheln!

Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, lernen gleichzeitig, ein Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln. Denn eine Katze benötigt natürlich auch viel Pflege. Kinder sind durchaus in der Lage, die Verantwortung für kleine Teilbereiche zu übernehmen und tun das meist auch mit großer Freude und Hingabe. Durch den Umgang mit Katzen entwickeln sie ein Gespür für die Bedürfnisse anderer Lebewesen. Katzen sind kleiner und schwächer als wir Menschen. Das hilft Kindern oft, Mitgefühl für andere zu entwickeln, die nicht so stark und selbstständig sind wie sie selbst.

Haustiere zu haben kann sich auch positiv auf die Gesundheit deiner Kinder auswirken. Studien belegen, dass das Zusammenleben mit Katzen das Immunsystem von Kindern stärkt und sogar Asthma und Allergien vorbeugen kann. Da die Kinder ständig den Allergenen von Katzen ausgesetzt sind, gewöhnt sich ihr Immunsystem mit der Zeit daran und sieht diese Stoffe nicht mehr als Reiz an.

Du trägst die Hauptverantwortung für die Katze, nicht deine Kinder

Ja, das Zusammenleben mit einer Katze ist durchaus positiv für die Entwicklung deiner Kinder. Warum solltest du ihnen also keine schenken? Es spricht nichts dagegen, dass du eine Katze bei euch aufnimmst und die Verantwortung für sie übernimmst. Richtig. Du und nicht deine Kinder.

Der Katzenbesitzer ist derjenige, der dafür verantwortlich ist, dass es einer Katze gut geht. Katzen können nicht für sich alleine sorgen und sind ständig auf Hilfe angewiesen. Wenn deine Kinder groß genug dafür sind, können sie mit in die tägliche Pflege einbezogen werden. Die Hauptverantwortung muss aber bei dir liegen.

Wir haben mal eine kleine Übersicht zusammengestellt, was so alles an Aufgaben anfällt, wenn man mit einer Katze zusammelebt

Füttern und mit Wasser versorgen

Wenn deine Katze mit Nassfutter gefüttert wird, benötigt sie in der Regel zweimal am Tag eine abgewogene Portion. Kätzchen sollten ihr Futter über den Tag verteilt in 3-4 kleineren Portionen erhalten. Das Abwiegen ist wichtig, damit deine Katze einerseits nicht unterernährt wird. Andererseits ist Übergewicht bei Katzen genauso gesundheitsschädlich wie bei uns Menschen. Trockenfutter sollte nicht länger als einen Tag in der Futterschüssel liegen.

Es ist außerdem wichtig, dass deine Katze ausreichen Wasser zu trinken bekommt. Wenn du sie ausschließlich mit Nassfutter fütterst, kann sie in der Regel den Flüssigkeitsbedarf über das Futter decken. Bei Trockenfutter ist es wichtig, dass sie zusätzliches Wasser zu sich nimmt. Finde heraus, ob deine Katze das Wasser lieber aus einer Schüssel trinkt, oder ob sie einen Trinkbrunnen bevorzugt. Das Reinigen der Futter- und Wassernäpfe sollte Teil deiner wöchentlichen Aufgabenliste im Haushalt sein.

Mehr dazu, wie du deine Katze dazu bringen kannst, mehr Wasser zu trinken, findest du hier.

Reinigen des Katzenklos

Deine Katze benötigt mindestens eine ausreichend große Katzentoilette. Die Empfehlung lautet, immer ein Klo mehr zu haben als Anzahl der Katzen, da Katzen gerne großes und kleines Geschäft an unterschiedlichen Orten erledigen. Der Katzenkot sollte mindestens zweimal täglich aus der Toilette entfernt werden.

Wenn du ein Klumpstreu verwendest, entferne auch die Urinklumpen. Größere Kinder können dich bei der Reinigung der Katzentoilette sicher unterstützen. Bei kleineren Kindern ist die Gefahr groß, dass die den Kot anfassen und in den Mund stecken.

Sie sollten daher nicht mit dem Klo in Berührung kommen. Ja, Katzenkot stinkt. Aber trotzdem ist es eine Aufgabe, für die in erster Linie du verantwortlich bist und die gewissenhaft durchgeführt werden muss.

Lies dazu auch unseren Artikel „Wie oft sollte die Katzentoilette gereinigt werden?“

Gefahren bannen und gleichzeitig für Abwechslung sorgen

Insbesondere wenn deine Katze sehr aktiv ist und gerne die Welt um sich herum entdeckt, musst du dafür sorgen, dass deine Wohnung katzensicher ist. Gleichzeitig solltest du aber Langeweile vermeiden. Sorge dafür, dass deine Katze ausreichend Katzenmöbel und Spielzeug zur Verfügung hat, um sich auszutoben.

Einmal täglich für 10-15 Minuten gemeinsam zu spielen fördert die Beziehung zu deiner Katze und sorgt für mehr Spaß und Abwechslung. Deine Kinder unterstützen dich sicher gerne beim täglichen Spielen.

Du solltest allerdings ein Auge darauf haben, dass die Spielzeit angemessen ist und deine Katze sich nicht überfordert fühlt.

In unserem großen Leitfaden „9 Dinge, die du beim Spielen mit deiner Katze beachten solltest“ findest du viele nützliche Anregungen und Tipps

Tierarztbesuche

Mit einer Katze zum Tierarzt gehen kostet Zeit und vor allem Geld. Vor allem im ersten Lebensjahr deiner Katze wirst du öfter mit ihr zum Tierarzt müssen, um sie kastrieren und impfen zu lassen.

Katzen aus dem Tierheim sind in der Regel schon geimpft, kastrierst und gechipt, sofern sie älter als 6 Monate sind. Jüngere Katzen musst du mit 6 Monaten zum Kastrieren nochmal ins Tierheim bringen oder beim Tierarzt kastrieren lassen und dem Tierheim die Kastration anschließend nachweisen.

Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich die Katzen weiterhin unkontrolliert vermehren und weitere Tiere im Tierheim landen. Katzen werden bis zu 20 Jahre alt. Während ihrer gesamten Lebenszeit bist du dafür verantwortlich, deinen Stubentiger zum Tierarzt zu bringen, wenn er krank ist.

Auch wenn er zuhause Pflege benötigt oder Medikamente verabreicht bekommen muss, musst du dich darum kümmern. Deine Kinder haben möglicherweise sogar Spaß daran, dich zum Tierarzt zu begleiten. Die Verantwortung für die Gesundheit deiner Katze trägst aber ausschließlich du.

Umgang mit Verhaltensproblemen

Bevor du dich für eine Katze als Haustier entscheidest, solltest du dich mit ihren Eigenarten vertraut machen. Katzen können miauen und tun das auch. Es kann sein, dass sie dich nachts aufwecken, ihre Krallen an deinen Möbeln wetzen oder dich kratzen und beißen.

Das gehört zum natürlichen Verhalten von Katzen. Dennoch gibt es Wege, wie du das Verhalten deiner Katze so umlenken kannst, dass ihr beide glücklich und zufrieden seid.

Kratzbäume sorgen dafür, dass deine Katze ihre Krallen schärfen kann, ohne dabei dein Lieblingssofa zu zerstören. Und mit einer Katzenangel könnt ihr gemeinsam toben und spielen, ohne dass deine Hände in Mitleidenschaft gezogen werden.

Deine Aufgabe ist es, dich über die Verhaltensweisen von Katzen zu informieren und deine Fellnase so zu erziehen, dass ein gutes Miteinander möglich ist. Wenn deine Kinder sich über das Verhalten eurer Katze beschweren, solltest du wissen, wie du reagieren musst.

Stelle dich auch darauf ein, dass deine Katze im Lauf der Zeit Verhaltensprobleme entwickelt, die sich nicht mal nebenbei lösen lassen.

Schau dir dazu auch unseren Ratgeber „Verhaltensprobleme bei Katzen – Wie man sie löst und wie nicht“ an.

Überwachung der Kinder im Umgang mit der Katze

Deine Kinder müssen den sicheren Umgang mit Katzen lernen. Gerade kleine Kinder sollte man dabei nicht unbeobachtet lassen. Es ist wichtig, dass sie wissen, wie man eine Katze richtig hochhebt und sie streichelt. Wenn du ein kleines Kätzchen hast, ist besondere Vorsichtig geboten. Sie sind noch sehr zart und können sich bei unsachgemäßem Umgang leicht verletzen.

Katzen, die sich bedroht fühlen, können kratzen oder beißen. Das kann auch deine Kinder treffen, wenn sie etwas tun, das deiner Katze nicht gefällt. Es ist deine Aufgabe, ihnen beizubringen, wie sie erkennen können, wann ihr Verhalten die Katze überfordert.

Bitte beachte auch, dass Kätzchen beim Spielen gerne ihre Krallen und Zähne einsetzen. Sei darauf entweder vorbereitet oder lege dir lieber eine ältere Katze zu, die schon etwas ruhiger und besonnener ist.

Ein Haustier hat man ein Leben lang

Das waren nur einige Dinge und Probleme, die du dir bewusstmachen solltest, wenn du dir eine Katze zulegen möchtest. Wir haben es oben schon erwähnt. Katzen können bis zu 20 Jahre alt werden, einige sogar noch ein wenig mehr. Wahrscheinlich sind deine Kinder längst aus dem Haus und deine Katze immer noch putzmunter. Du bist also weiterhin verantwortlich für dieses Tier.

Eine Katze kann niemals ein Geschenk für ein Kind sein. Es handelt sich um ein Lebewesen, um das du dich kümmern und das du pflegen musst. Eine Katze ist ein Haustier, das dein Leben und das deiner Familie bereichern kann. Vorausgesetzt, DU möchtest eine Katze und bist bereit, für die nächsten 20 Jahre die Verantwortung für sie zu übernehmen. Wenn du auf der Suche nach etwas bist, das deinen Kindern Spaß beim Spielen bereitet – schenke ihnen eine Plüschkatze.

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